Zombiefikation oder die Angst versklavt zu werden
Wessen Zombie bin ich? Wo und wann bin ich ein Zombie?
Wir haben uns mit dem Zombie-Mythos auseinandergesetzt und Bezüge zur Gegenwart hergestellt. Die Ursprünge des Mythos liegen in der Vodou-Religion und sind eng mit der französischen Kolonialgeschichte verknüpft. Vodou gelang im 17. Jahrhundert durch versklavte Westafrikaner*innen auf den Inselstaat Haiti. Im haitianischen Vodou symbolisiert „Zombiefikation“ die Angst, aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden und ein fremdbestimmtes Leben zu führen. Diese Vorstellung versteht Zombies als „Monster des Kolonialismus“ und regte dazu an, sich kritisch mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen und der eigenen, darin verwobenen Position auseinanderzusetzen.
Ziel des Workshops war es, das religiöse Konzept der Zombiefikation gedanklich auf das eigene Leben und auf gesellschaftliche Zustände zu übertragen – transformiert in Zeichnungen. Dabei beschäftigten uns unter anderem folgende Fragen: Was ist ein Zombie? Wie wahrscheinlich ist es, dass die uns umgebenden Dinge – Kleidung, Essen, Möbel – von Zombies im übertragenen Sinn hergestellt wurden, also von Arbeitskräften, die unter unwürdigen Bedingungen für wenig Lohn arbeiten? Und: Gibt es Lebensbereiche, in denen wir uns unterwerfen und fremdbestimmt fühlen?



